Hautkrebs-Risiko: Was wir übersehen, obwohl wir es auf der Haut tragen
Hautkrebs wird oft unterschätzt – dabei steigt das Risiko mit jedem Sonnenjahr. Was du jetzt tun kannst, auch wenn du das Thema bisher ignoriert hast.
Sonnenseiten mit Schatten
Wir leben gern draußen. Wandern, gärtnern, radeln – oder einfach nur in der Sonne sitzen und den Kaffee genießen. Was wir dabei oft vergessen: Unsere Haut vergisst nichts. Jeder Sonnenbrand, jede Stunde ohne Schutz zählt. Und irgendwann zählt sie zurück.
Hautkrebs? Betrifft mich nicht. Oder?
Das denken viele – bis zur Diagnose. Hautkrebs ist die häufigste Krebsart in Deutschland. Und das Risiko steigt mit dem Alter. Die Haut altert mit, ihre Reparaturmechanismen lassen nach. Wer als Kind oft einen Sonnenbrand hatte oder als junger Erwachsener regelmäßig „gebräunt“ war, trägt dieses Erbe mit sich herum. Sichtbar wird es oft erst Jahrzehnte später.
Und auch wenn du nie der Solarium-Typ warst – UV-Strahlung lauert auch im Schatten. Und sie ist nicht nur im Süden stark. Auch hierzulande reichen schon wolkige Frühlingstage, um bleibende Schäden zu setzen.
Drei Hautkrebsarten, ein gemeinsames Problem
- Basalzellkarzinom: Am häufigsten, wächst langsam, aber zerstört Gewebe.
- Plattenepithelkarzinom: Aggressiver, vor allem im Gesicht und an Händen.
- Malignes Melanom: Der gefährlichste Hautkrebs, kann streuen und tödlich sein.
Erkennst du den Unterschied zwischen einem harmlosen Leberfleck und einem Melanom? Wahrscheinlich nicht. Deshalb: Früherkennung ist alles.
Was du jetzt tun kannst – auch wenn du es bisher nie getan hast
1. Haut checken – regelmäßig
Einmal im Jahr zur Hautkrebsvorsorge beim Hautarzt. Kostet dich 20 Minuten, kann dir das Leben retten. Ab 35 sogar von der Krankenkasse übernommen.
2. Sonnenschutz – nicht nur am Strand
Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor gehört nicht nur in den Urlaubskoffer. Auch beim Wandern, Radfahren oder auf dem Balkon: Eincremen, vor allem Nase, Ohren, Nacken, Handrücken.
3. Kleidung als Schutzschild
Kappe auf, Schultern bedeckt, UV-Schutz-Shirts beim langen Aufenthalt draußen – klingt spießig, ist aber clever.
4. Die Haut beobachten lernen
Verändert sich ein Fleck? Wird ein Muttermal dunkler, größer, unregelmäßiger? Dann nichts aufschieben. Lieber einmal zu oft zum Arzt.
Sonne ist Leben – aber nur mit Respekt
Niemand will sich ein Leben lang verstecken. Es geht nicht darum, die Sonne zu fürchten, sondern sie bewusst zu genießen. Deine Haut ist kein Panzer, sie ist dein größtes Organ. Und sie braucht dich.
Tagesbruch-Fazit:
Hautkrebs ist kein Thema für andere. Es ist ein Thema für uns. Für alle, die schon viele Sommer erlebt haben – und noch viele erleben wollen. Schau auf deine Haut. Sie schaut auf dich.
