Erreichbarkeit: Warum wir nicht dauernd erreichbar sein müssen – und es auch niemand erwartet“

Hier geht’s um das ständige Gefühl der Verfügbarkeit, der Erreichbarkeit was das mit unserer Gesundheit macht, warum niemand 24/7 erreichbar sein muss, und wie Abschalten zur täglichen Medizin werden kann – besonders für Menschen über 50, die den Unterschied zwischen Ansprechbarkeit und Aufopferung oft noch deutlicher spüren. Daher habe ich mir Gedanken gemacht im Zuge der Balance und Ordnungslehre von Kneipp: Warum wir nicht dauernd erreichbar sein müssen – und es auch niemand erwartet

Nicht mehr dauernde Erreichbarkeit leben – und trotzdem da sein! Warum wir wieder lernen dürfen, offline zu sein

Warum wir nicht dauernd erreichbar sein müssen – und wie Abschalten zur Gesundheitsstrategie wird. Ein Appell für mehr Ruhe und Selbstfürsorge, gerade ab 50.


„Nur kurz antworten“ – und schon ist die Pause dahin

Es war nur eine kurze Nachricht.
Zwei Zeilen, keine Minute.
„Könntest du…?“ – und du antwortest natürlich.
Zwischendurch.
Während du dich eigentlich ausruhen wolltest. Oder durchatmen. Oder den Gedanken nachhängen. Sogar tagsüber stricken oder ein Buch lesen….nicht aufräumen nicht putzen!

Kommt dir bekannt vor? Willkommen im Club der Immer-Erreichbaren.


Die stille Überforderung der dauernden Erreichbarkeit

Wir tragen unsere Erreichbarkeit wie eine Rüstung – das Handy immer in Griffweite, die Ohren auf Empfang.
„Falls was ist.“
„Nur kurz schauen.“
„Ich will ja niemanden hängen lassen.“ Die Kinder……die Eltern…..

Doch genau dieses Immer-Bereit-Sein macht krank.
Es raubt uns den Zwischenraum – die kleinen Inseln zwischen den Anforderungen.
Und irgendwann merken wir:

  • Wir sind müde, obwohl wir wenig getan haben
  • Unruhig, obwohl nichts Dringendes ansteht
  • Gereizt, obwohl niemand etwas falsch gemacht hat

Erreichbarkeit ist nicht gleich Fürsorge

Viele von uns – gerade wir über 50 – haben gelernt, für andere da zu sein.
Kinder. Partner. Eltern. Kollegen.
Doch die ständige Verfügbarkeit ist keine Tugend – sie ist ein stiller Raubbau an uns selbst.

Erreichbarkeit bedeutet nicht, dass wir immer reagieren müssen.
Sondern, dass wir entscheidend reagieren dürfen – wenn es wirklich nötig ist. Und nicht auf Zuruf.


Offline ist das neue Durchatmen

Wissenschaftlich längst belegt:
Permanente Erreichbarkeit steigert das Stresslevel – auch dann, wenn nichts Konkretes passiert.
Die bloße Möglichkeit, jederzeit unterbrochen zu werden, hält unser Nervensystem in Alarmbereitschaft.

Die Lösung ist simpel – und mutig:
Abschalten. Nicht antworten und nicht ständig verfügbar sein!

Nicht für immer.
Aber für einmal am Tag. Eine Stunde. Ein Wochenende. (Ich übe!!!!! Deshalb gehe ich mit Termin und Ansage 2 mal die Woche zum Qigong und nehme einmal am Tag kein Handy mit für die Hunderunde.


Wie sich echtes „Nicht-Erreichbarsein“ anfühlen kann:

Und das Beste: Niemand nimmt dir das übel.
Im Gegenteil – viele beneiden dich insgeheim dafür.


Einfach mal nicht da sein – als Ü50 besonders wichtig

Gerade in unserem Alter spüren wir:
Gesundheit ist endlich, das Leben ist endlich!
Nervensysteme sind keine Maschinen.
Und Pausen sind keine Schwäche, sondern Vorsorge.

Wir dürfen wieder lernen, nicht erreichbar zu sein – und dadurch wieder bei uns selbst anzukommen.


Mein Fazit: Wer Pausen will, muss erreichbar bleiben – für sich selbst

Die wichtigste Verbindung ist nicht dein WLAN.
Sondern die zu deinem Inneren.
Trenn dich ruhig öfter mal von der Leitung.
Und komm zurück zu dir.

Von Petra

Tagesbruch ist unser Magazin für kritische, humorvolle und persönliche Themen. Wir, Ich in dem Fall, schreiben über Gesellschaft, Zeitgeist, Kultur und das kleine Chaos des Alltags und wie man ihm entrinnen kann also über die kleinen Fluchten, sei es nun ein Buch, eine Reise oder eine Wanderung – mal ironisch, mal tiefgründig, aber immer mit einem Augenzwinkern für Menschen im besten Alter. Unser Ziel: Den Bruch im Tag sichtbar machen.