Dumme rennen Kluge warten Weise gehen in den Garten
Dumme rennen Kluge warten Weise gehen in den Garten soll ein Zitat angebl. von Rabindranath Tagore, sein doch egal von wem es ist es ist längst mein Leitspruch. Wo ich früher an die Decke gesprungen wäre denke ich heute stopp geh besser das Unkraut jäten.
Nach dem Motto Dumme rennen Kluge warten also auf zur Gartenarbeit, denn sie ist DAS grüne Rezept für Vitalität und Lebensfreude
Wer schon einmal die Hände in frischer Erde vergraben hat, weiß: Gartenarbeit ist weit mehr als ein Zeitvertreib. Sie ist eine Quelle der Kraft, der inneren Ruhe und der Lebensfreude – besonders dann, wenn man das Leben schon eine Weile kennt. Für rüstige Senioren ist das Gärtnern ein ganzheitliches Fitnessprogramm, das Körper, Geist und Seele miteinander verbindet – ohne dabei den Charme eines liebevollen Hobbys zu verlieren.
Ich erinnere mich gut an den Schrebergarten meines Großvaters. Er war klein, mit einem Häuschen und voller Leben. Ich liebte es, dort als Kind zu sein – zwischen Johannisbeeren und selbstgezogenen Gurken, auf der alten Holzbank in der Sonne. Erdbeeren und Himbeeren konnten direkt in den Mund gesteck werden. Schon damals habe ich gespürt, wie gut es tut, draußen zu sein, mit Erde an den Händen und dem Duft von Kräutern in der Nase. Heute – mit über 60 – weiß ich, wie viel Kraft genau aus diesen Erinnerungen wächst. Und wie sehr ein Garten auch in späteren Jahren beflügeln kann.
Warum Gärtnern fit hält
Die Bewegung im Garten erfolgt wie von selbst – ganz ohne Fitnessstudio oder strenge Trainingspläne. Beim Umgraben, Säen und Jäten wird nicht nur der Boden aufgelockert, sondern auch die eigene Muskulatur aktiviert. Jede Tätigkeit im Grünen fordert andere Muskelgruppen. Da wird der Rücken gestärkt, wenn Töpfe gehoben werden, die Beine trainiert beim Knien und Bücken. Wer dabei auf eine ergonomische Haltung achtet und gute Gartengeräte zur Hand hat, merkt schnell: Diese Form der Bewegung fühlt sich nicht nach Anstrengung an – sie macht einfach nur Freude.
Dabei ist es nicht nur die körperliche Aktivität, die das Gärtnern so wertvoll macht. Auch geistig bietet die Beschäftigung mit Pflanzen zahlreiche Reize. Die Auswahl der Blumen oder Gemüsesorten, das Planen der Beete, das Beobachten des Wachstums – all das fordert Aufmerksamkeit und Kreativität. Das Gehirn bleibt wach, die Sinne geschärft, und oft sind es gerade die kleinen Veränderungen im Garten, die uns wieder staunen lassen. Wer erlebt hat, wie aus einem Samen eine stattliche Pflanze wird, weiß, wie erfüllend und faszinierend dieser Prozess ist.
Nicht nur körperlich hält das Gärtnern fit sondern auch die Seele heilt
Auch das seelische Gleichgewicht profitiert vom täglichen Aufenthalt im Grünen. Sobald man den Garten betritt, verändert sich etwas. Die Luft ist klarer, die Gedanken werden leiser, das Tempo verlangsamt sich. Das Sonnenlicht wärmt nicht nur die Haut, sondern hebt die Stimmung. Die frische Luft tut ihr Übriges – sie stärkt das Immunsystem, versorgt den Körper mit Sauerstoff und regt die Vitamin-D-Produktion an. Kein Wunder, dass sich viele nach einem Tag im Garten wohler, entspannter und klarer fühlen.
Die Arbeit mit der Erde wirkt fast meditativ. Sie lädt dazu ein, den Moment bewusst wahrzunehmen – die feuchte Erde, das Rascheln der Blätter, das Summen der Insekten. So wird Gärtnern zu einer Achtsamkeitsübung, die im Alltag oft fehlt. Und während die Hände schaffen, kommt der Kopf zur Ruhe. Viele berichten, dass ihnen beim Gärtnern die besten Ideen kommen – oder dass sie endlich einmal an gar nichts denken müssen. Beides ist heilsam.
Weise Erfolgserlebnisse für gute Laune nach meinem Motto: Dumme rennen Kluge warten Weise gehen in den Garten
Und dann ist da noch diese stille Freude, die sich einstellt, wenn etwas gelingt. Wenn die ersten Blüten aufgehen oder das selbstgezogene Gemüse auf dem Teller landet. Wer einmal eine sonnengereifte Tomate geerntet hat, weiß, dass kein Supermarktprodukt damit mithalten kann. Es ist dieses Gefühl der Selbstwirksamkeit, das besonders im Alter neue Stärke gibt. Etwas mit den eigenen Händen geschaffen zu haben, erdet und erfüllt. Es zeigt, dass man weiterhin gestalten, nähren und genießen kann.
Natürlich muss nicht gleich der ganze Garten umgegraben werden. Schon ein kleiner Kräutertopf auf dem Balkon kann der Anfang sein. Oder ein Hochbeet, das rückenschonendes Arbeiten ermöglicht. Es geht nicht um Leistung oder Perfektion, sondern darum, Freude zu erleben und in Verbindung mit der Natur zu sein. Viele Kommunen unterstützen übrigens gartenbegeisterte Seniorinnen und Senioren mit Angeboten wie Gemeinschaftsgärten oder urban gardening-Projekten. Auch das kann eine schöne Möglichkeit sein, neue Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen zu teilen.
Apropos Gartenfreuden – nicht alles, was dort kreucht und fleucht, ist immer willkommen. Gerade Waschbären haben in den letzten Jahren vermehrt Einzug in private Gärten gehalten. Die possierlichen, aber äußerst findigen Tiere können nicht nur Beete verwüsten, sondern auch Dachböden oder Mülltonnen unsicher machen. Was du tun kannst, wenn ein pelziger Plagegeist deinen Garten als sein neues Revier auserkoren hat, erfährst du in unserem Beitrag: Waschbären im Garten – was tun?.
Letztlich ist Gartenarbeit ein Geschenk. Sie schenkt Struktur, Bewegung, Begegnung mit der Natur – und ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit. Vielleicht ruft dein Garten auch schon wieder? Dann nichts wie raus. Denn genau dort, zwischen Rosmarin, Ringelblume und Radieschen, beginnt der Zauber, der uns geerntete Tomate:
Hier beginnt der Zauber, der uns fit hält – im Körper wie im Geist. 🌱