So sollte es nicht sein wie auf dem Bild.....

Warum ich mich zurückhalten sollte – auch wenn das Schiff zu sinken scheint

Als junggebliebene Senioren haben wir oft den Wunsch, unseren Kindern und Enkelkindern unter die Arme zu greifen, wenn wir spüren, dass etwas nicht rund läuft. Die Energie dazu hätten wir und die Erfahrung auch. Doch was tun, wenn die Schwiegertochter in unseren Augen nicht gut für ihre Familie sorgt? Ihr Geld gehört ihr, das des Mannes reicht nicht aus um ihre Träume zusätzlich zu erfüllen und die der Kinder. Er zählt sowieso nicht. Er ist der Beschaffer des Einkommens, soll den Haushalt meistern, soll kochen und nicht auffallen durch dreckige Wäsche. Man sieht so viel und sollte doch nichts direkt machen. Sie bestellt Essen, und wünscht Reisen die finanziell unmöglich sind? Der Instinkt schreit: „Eingreifen!“ Aber ist das wirklich der richtige Weg?

Warum wir nicht eingreifen sollten

  1. Die eigene Grenze wahren

Unsere Kinder und deren Partner sind erwachsene Menschen. Sie tragen die Verantwortung für ihr Leben und ihre Entscheidungen. Wenn wir uns einmischen, nehmen wir ihnen die Chance, selbst Lösungen zu finden und an ihren Herausforderungen zu wachsen. Wir riskieren, die Grenze zwischen Hilfe und Bevormundung zu überschreiten – und das kann Beziehungen nachhaltig belasten. Wenn sie es schon sind dann müssen die jungen Leute das selbst lösen.

  1. Konflikte vermeiden

Eine direkte Konfrontation über Verhaltensweisen der Schwiegertochter könnte nicht nur sie, sondern auch das Verhältnis zu unserem Sohn und den Enkeln gefährden. Worte, die wir aus Frust oder Sorge äußern, können lange nachhallen. Besser ist es, das Vertrauen der jungen Familie zu bewahren, indem wir uns diplomatisch und respektvoll verhalten.

  1. Ermutigung statt Kritik

Statt das Verhalten der Schwiegertochter zu kritisieren, können wir positive Beispiele setzen. Vielleicht können wir sie zu einem gemeinsamen Kochabend einladen oder praktische Tipps für die Haushaltsführung geben, ohne belehrend zu wirken. Menschen ändern sich eher durch Inspiration als durch Vorwürfe. Und nicht immer liegt es an unseren veralteten Ansichten. Manchmal liegt es einfach an den nicht erfüllbaren Ansprüchen der jungen Menschen. Kinder haben wollen, Familie, Haus, Eigentumswohnung, Arbeiten, Karriere …..

Wie wir helfen können, ohne uns einzumischen

  1. Unterstützung anbieten

Wenn die Situation in der Familie schwierig erscheint, können wir unaufdringlich Hilfe anbieten. Zum Beispiel, indem wir ab und zu eine Mahlzeit für die Familie kochen oder die Kinder für ein paar Stunden zu uns nehmen. Solche Gesten zeigen, dass wir da sind, ohne direkt einzugreifen. Das wird allerdings manchmal auch überstrapaziert und als selbstverständlich vorausgesetzt und es sind keine Kapazitäten mehr frei. Sandwich – Leben eben! Dann hilft nur noch die Notbremse diplomatisch zu ziehen.

  1. Ein offenes Ohr haben

Manchmal reicht es, zuzuhören. Vielleicht teilt unser Sohn oder sogar die Schwiegertochter von sich aus ihre Sorgen und Herausforderungen. In solchen Momenten ist es wichtig, nicht sofort mit Ratschlägen zu reagieren, sondern zuzuhören und Verständnis zu zeigen.

  1. Den Fokus auf die Enkelkinder legen

Wenn uns das Wohl der Enkel besonders am Herzen liegt, können wir unsere Energie darauf konzentrieren, ihnen positive Erlebnisse zu schenken. Gemeinsame Nachmittage, Spaziergänge oder kleine Ausflüge sind wertvolle Momente, die ihnen Stabilität und Freude bringen.

Sich selbst treu bleiben

Es ist natürlich nicht leicht, zuzusehen, wie sich die Dinge entwickeln, wenn wir das Gefühl haben, dass Handlungsbedarf besteht. Doch wir müssen uns immer wieder daran erinnern, dass es nicht unsere Aufgabe ist, die Familie unseres Kindes zu führen. Stattdessen sollten wir unsere Energie darauf verwenden, unsere eigene innere Balance zu bewahren. Meditation, Gespräche mit Freunden oder auch Tagebuchschreiben können dabei helfen, Sorgen zu sortieren und loszulassen.

Vertrauen in die Kraft der Familie

Wir sollten darauf vertrauen, dass unser Sohn und seine Frau ihren Weg finden. Jede Familie hat ihre eigenen Dynamiken und Herausforderungen. Was für uns als außenstehende Beobachter problematisch erscheint, könnte für die Beteiligten eine Phase des Wachstums sein. Vertrauen wir darauf, dass die beiden, auch wenn es holprig wird, ihre Familie in die richtige Richtung steuern.

Abschließende Gedanken

Es ist nicht unsere Aufgabe, das Leben unserer Kinder und ihrer Familien zu lenken – so schwer es uns manchmal auch fallen mag. Indem wir uns zurückhalten, zeigen wir Respekt und Vertrauen. Und vielleicht ist es genau das, was die Familie braucht, um die eigenen Herausforderungen zu meistern. Unsere Aufgabe ist es, da zu sein – als liebevolle Großeltern und Ratgeber, wenn wir gebraucht werden, aber auch als Menschen, die wissen, wann sie loslassen müssen.

Von Admin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert