Warum ich mich manchmal wie ein belegtes Brötchen fühle – und was ich dagegen tue
Kennst du das Gefühl, gleichzeitig in alle Richtungen gezogen zu werden? Willkommen im Leben einer „Sandwich-Generation“, einer Rolle, die oft viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Du bist über 60, hast Eltern, die fast 90 sind, Kinder, die in ihrem Leben noch viel Orientierung brauchen, und Enkelkinder, die deine liebevolle Zuwendung genießen wollen. Du bist der Mensch in der Mitte, das belegte Brötchen, das alles zusammenhält. Es ist eine herausfordernde und oft ermüdende Position – aber es gibt Wege, damit umzugehen.
Warum wir uns wie belegte Brötchen fühlen
Vielleicht erkennst du dich in dieser Beschreibung wieder: Deine betagten Eltern brauchen zunehmend Hilfe im Alltag. Vielleicht geht es um Arztbesuche, die Organisation von Pflege oder einfach nur um Gesellschaft, damit sie sich nicht so allein fühlen. Gleichzeitig haben deine Kinder ihre eigenen Herausforderungen. Beruf, Familie, Alltag – oft wenden sie sich an dich, weil du die Person bist, die immer da ist und unterstützt wenn es nötig ist und das passiert ständig. Die Arbeitgeber haben kein Verständnis wenn das Kind hustet, die Ferien sind deutlich länger als die Urlaubstag usw.
Und dann gibt es da noch deine Enkelkinder, die voller Energie und Lebensfreude sind. Sie lieben es, mit dir Zeit zu verbringen, und ihre kleinen Augen leuchten, wenn du ihre Heldin bist. Du liebst es auch und würdest am liebsten alles andere links liegen lassen.
Das Problem? Du bist auch nur ein Mensch. Dein Tag hat nur 24 Stunden, und deine Kraft ist nicht unerschöpflich. Wenn du versuchst, es allen recht zu machen, bleibst du selbst oft auf der Strecke. Du merkst, dass dein eigenes Leben zurückgestellt wird, und fragst dich: „Wo bleibe eigentlich ich?“
Was du tun kannst, um Balance zu finden
- Grenzen setzen – für dich selbst und andere Es ist in Ordnung, „Nein“ zu sagen. Niemand erwartet, dass du übermenschlich bist. Wenn deine Kinder dich um Hilfe bitten, überlege dir ehrlich, ob du die Kapazität dazu hast. Auch deine Eltern kannst du liebevoll daran erinnern, dass du nicht immer verfügbar bist. Wichtig ist, dass du klar und freundlich kommunizierst.
- Zeit für dich selbst einplanen Stell dir vor, du bist wie eine Batterie. Ohne Aufladung kann auch die beste Batterie nicht funktionieren. Plane bewusst Zeiten ein, die nur für dich sind. Ob das ein Spaziergang, ein gutes Buch oder ein Treffen mit Freunden ist – diese Momente sind essenziell, um deine Energie wieder aufzuladen.
- Wir planen gerade mehrere Wochenenden Auszeit in den kommenden Monaten. Einfach mal weg, Wellness, frische Luft, den Hund genießen….gut Essen!
- Unterstützung suchen Du musst nicht alles alleine stemmen. Gibt es in deinem Umfeld Menschen, die dir Aufgaben abnehmen können? Vielleicht können deine Geschwister sich um die Eltern kümmern oder die Kinder für den Transport der Enkel sorgen. Auch professionelle Hilfe, wie ein Pflegedienst, kann eine große Erleichterung sein. Gerade mit den Geschwistern gibt es oft Diskussionen die sich keine Zeit nehmen weil du selbst näher dran bist und sie glauben du hast mehr Zeit. So wie das alle anderen auch annehmen.
- Prioritäten setzen Du kannst nicht alles gleichzeitig machen. Finde heraus, was wirklich wichtig ist, und konzentriere dich darauf. Manchmal bedeutet das, dass du nicht zu jedem Termin deiner Enkel mitkommen kannst oder nicht jede Bitte deiner Eltern sofort erfüllst. Und das ist okay.
- Die Schönheit der kleinen Momente erkennen Trotz aller Herausforderungen gibt es sie – diese magischen Augenblicke, die alles wert sind. Das Lachen deines Enkelkindes, das dankbare Lächeln deiner Eltern oder ein liebevolles Wort deiner Kinder. Halte inne und genieße diese Momente. Sie geben dir Kraft und erinnern dich daran, warum du das alles machst.
Eine neue Perspektive
Wenn ich ehrlich bin, habe ich in der Vergangenheit schon oft auch nur die Last gesehen. Ich war frustriert und erschöpft. Aber mit der Zeit habe ich gelernt, meine Situation anders zu betrachten. Ja, ich bin wie ein belegtes Brötchen – aber ich bin auch der Kitt, der alles zusammenhält. Meine Rolle ist wichtig und wertvoll. Und wenn ich gut auf mich achte, kann ich diese Aufgabe mit Freude erfüllen.
Vergiss nie: Du bist nicht allein. Viele von uns befinden sich in der gleichen Situation, und es gibt Unterstützung, Austausch und Inspiration, die uns helfen können. Dein Leben ist kostbar, und du hast es verdient, dass es auch für dich selbst lebenswert bleibt. Also, achte auf dich – organisiere dein Leben….du bist das Herz dieses belegten Brötchens!