Wer gerne wandert und sich zugleich auf eine kleine Zeitreise begeben möchte, für den bietet die Wanderung entlang der Pestkreuze im süddeutschen Raum eine eindrucksvolle Gelegenheit. Die Strecke, die sich über etwa 9 Kilometer erstreckt und rund 2,5 Stunden dauert, ist besonders geeignet für Wanderfreunde, die sowohl an der Geschichte als auch an der Natur interessiert sind. Auch für weniger geübte Wanderer ist die Strecke mit ihren sanften Anstiegen und einem Abstieg von etwa 110 Metern gut zu bewältigen.
Die Wanderung führt entlang historischer Pestkreuze, die an die dunklen Zeiten der großen Pest im 17. Jahrhundert erinnern. Diese Kreuze wurden damals als Mahnmal aufgestellt, um den Verstorbenen zu gedenken und die Überlebenden vor der Krankheit zu schützen. Sie sind stille Zeugen einer tragischen Geschichte, die jedoch auch Hoffnung und Überlebenswille symbolisiert.
Neben den historischen Aspekten erwartet die Wanderer eine wunderschön abwechslungsreiche Landschaft. Die Wege schlängeln sich durch lichte Wälder, über sanfte Hügel und bieten immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die umliegende Region. Wer den Blick in die Ferne wagt, wird mit einer Weite belohnt, die zum Innehalten und Genießen einlädt.
Die Strecke ist nicht nur für Geschichtsinteressierte oder Wanderfreunde geeignet, sondern auch für Naturliebhaber. Die abwechslungsreiche Landschaft mit ihren sanften Hügeln und weiten Wiesen sorgt für immer neue Perspektiven und macht die Wanderung zu einem entspannenden Erlebnis.
Beginnend am Parkplatz nach Engen, ist die Wanderung sowohl für Paare, Freunde als auch für Einzelwanderer ein lohnendes Abenteuer. Gerade für reifere Wanderer bietet sich diese Tour an, da sie in moderatem Tempo zurückgelegt werden kann, ohne dass eine übermäßige körperliche Anstrengung erforderlich ist.
Eine Wanderung, die Vergangenheit und Gegenwart auf so eindrucksvolle Weise miteinander verbindet, bietet nicht nur körperliche Bewegung, sondern auch Raum für Reflexion und Einkehr. Also, warum nicht die Wanderschuhe schnüren und sich auf diese bereichernde Entdeckungstour begeben?
Die Zeilenhof und Zeilenkapelle – Ein weiteres Highlight auf der Wanderung
Ein weiteres historisches und kulturelles Highlight auf der Wanderung entlang der Pestkreuze ist der Zeilenhof, ein malerischer Bauernhof, der mitten in der Natur eingebettet liegt. Der Zeilenhof ist nicht nur ein traditioneller Ort der Landwirtschaft, sondern auch ein Zeuge vergangener Zeiten, der viele Geschichten aus der Region erzählt. Die liebevoll erhaltene Architektur und die umgebenden Felder verleihen diesem Ort eine besondere Atmosphäre. Ein kurzer Stopp hier lädt dazu ein, die Geschichte und die Ruhe der ländlichen Idylle auf sich wirken zu lassen.
Nur wenige Schritte entfernt befindet sich die Zeilenkapelle, ein kleines, aber bedeutendes Gotteshaus, das dem heiligen Sebastian gewidmet ist. Der heilige Sebastian wird in vielen Gegenden als Schutzpatron gegen Viehseuchen verehrt, da er für seine schützende Kraft in Zeiten der Not bekannt war. Auch heute noch pilgern viele Menschen zu dieser Kapelle, um für eine gute Ernte und den Schutz ihrer Tiere zu beten.
Die Kapelle selbst ist ein wunderschönes Beispiel für die regionaltypische Bauweise und lädt zu einer kurzen Rast und Besinnung ein. Der Blick auf die Landschaft von hier aus ist atemberaubend und bietet einen Moment der Stille und Einkehr. Wer hier verweilt, kann nicht nur die spirituelle Bedeutung dieses Ortes spüren, sondern auch die Nähe zur Natur und der Geschichte der Region.
Beide Stationen – der Zeilenhof und die Zeilenkapelle – fügen sich perfekt in die Wanderung ein und bieten den Wanderern einen abwechslungsreichen Mix aus Geschichte, Kultur und Natur. Die Wanderung entlang der Pestkreuze wird so zu einer noch intensiveren Erfahrung, die neben körperlicher Bewegung auch geistige und kulturelle Nahrung bietet.